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Silberner Meisterbrief für Christian Lang

Sep

17

Silberner Meisterbrief für Christian Lang

Der grüne Daumen gehört zum Berufsbild
Er war damals der jüngste Meister im Bezirk des Regierungspräsidiums Freiburg: Vor 25 Jahren legte Christian Lang seine Meisterprüfung im Garten- und Landschaftsbau ab, 1996 übernahm er den Betrieb im Offenburger Lehbühl. Damals wie heute trägt er Sorge, dass niemandem der Garten über den Kopf wächst.

Herr Lang, die Beschreibung „bodenständig“ passt ja auf niemanden so gut wie Sie, oder?
Christian Lang: Das könnte man so sagen. Das hat aber nicht nur damit zu tun, dass wir es Tag für Tag mit Erde und Pflanzen zu tun haben. Ich bin froh, nach 25 Jahren einen Betrieb zu haben, in dem von 20 Mitarbeitern sieben ihre Ausbildung bei mir gemacht haben und vier schon hier beschäftigt waren, als ich selbst noch Azubi bei Herbert Obreiter war.

Sie waren mit 23 Jahren der jüngste Meister im Bezirk des Regierungsbezirk Freiburg. Ein Senkrechtstarter?
Christian Lang: Nein, das war traurige Notwendigkeit. Herbert Obreiter, dem der Gartenbau-Betrieb im Lehbühl damals gehörte, kam bei einem Motorrad-Unfall tragisch ums Leben. Seine Frau führte das Geschäft zwar weiter, doch es fehlte jemand mit Fachkenntnissen. Deswegen belegte ich für ein halbes Jahr einen Crashkurs an der Meisterschule in Heidelberg und arbeitete dann zunächst als technischer Leiter. 1996 übernahm ich dann zusammen mit meiner Frau den Betrieb – damals mit halb so vielen Mitarbeitern wie heute. Und der Fuhrpark war auch deutlich kleiner.

Was hat sich in den 25 Jahren sonst noch verändert?
Christian Lang: Der Garten hat inzwischen einen höheren Stellenwert bekommen. Das kann man schon an den vielen Gartenzeitschriften erkennen, die auf dem Markt sind. Er ist oft weniger Nutzgarten als ein Ort der Erholung, ein Hobby und grünes Wohnzimmer. Da geht es in meinem Beruf vor allem darum, Gartenbesitzern zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen, mit ihnen Pläne für eine Umgestaltung zu schmieden und sie bei der Pflege zu unterstützen. Mir war und ist dabei immer wichtig, auch kleine Gärten zu betreuen. Wir sind oft nur einen Tag im Jahr vor Ort, um Gärten beispielsweise winterfest zu machen. Oder wenn Büsche und Sträucher den Gartenbesitzern langsam über den Kopf wachsen. Neben den großen Anlagen, die wir gestalten und betreuen, verstehe ich mich auch als Profi, den ein Hobbygärtner für den Fall der Fälle als Joker in der Hinterhand hat.

Als Sie den Meisterbrief machten, kamen Themen wie Ökologie und Umweltschutz erst auf. Und heute?
Christian Lang: Tatsächlich hat sich durch das wachsende Umweltbewusstsein viel geändert. Heute sind Düngersorten streng verboten, die in den 80er-Jahren noch gang und gäbe waren. Dachbegrünungen werden gefördert, es gibt finanzielle Anreize, Flächen zu entsiegeln. Und alte Bäume können dank der Baumschutz-Verordnung nicht mehr einfach gefällt werden. Auch bei der Auswahl der Pflanzen hat sich viel getan: Thuja-Hecken und Scheinzypresse als Gartenbegrenzung sind passé, der Trend geht hin zu Laubgehölzen. Der ein oder andere Bebauungsplan schreibt heute sogar Hainbuchenhecken vor.

Wie ist es für Sie, durch Offenburg und Umgebung zu fahren, wenn man schon in so vielen Gärten Hand angelegt hat?
Christian Lang: Es passiert schon, dass ich mal die ein oder andere Kurve fahre, um zu sehen, was „meine“ Gärten so machen. Kürzlich war ich in einem Anwesen, in dem ich als Azubi einen meiner ersten Einsätze hatte. Und der Mitarbeiter, der mich damals anleitete, war auch noch dabei…